Lehrerfortbildung

PISA –TIMSS - IGLU

In den Schulen besteht ein großes Bedürfnis, sich mit den Ergebnissen der internationalen Schulstudien auseinanderzusetzen. Wir bieten deshalb schulinterne Fortbildungen an, bei denen wir uns über die zentralen Ergebnisse und Analysen der Schulstudien informieren und Lösungsansätze zur Veränderung von Lehr- Lern- Routinen vorstellen. TIMSS und PISA haben eine Diskussion in Gang gesetzt, bei der Themen wie:

  • Frühförderung
  • Förderkonzepte für Migrantenkinder
  • Schul- und Unterrichtsentwicklung
  • Vermittlung von Medienkompetenz
  • Veränderung der Lern- und Aufgabenkultur
  • Qualitätssicherung und Evaluation von Unterricht

eine besondere Rolle spielen.

Die angebotenen Abrufveranstaltungen befassen sich mit den in den Bildungsstudien identifizierten Problemen unseres Schulwesens.

Evaluation / Qualitätssicherung

Der Aufwand im Klassenzimmer in der Schule muss – wie in jedem Betrieb – in einem vernünftigen Verhältnis zum Erfolg stehen. Nur so lassen sich Nerven und Ressourcen schonen. Um dies zu ermöglichen, werden in einer 1- bis 3-tägigen Abrufveranstaltung Prinzipien, Trainings- und Umsetzungsmöglichkeiten angeboten, die Sie in die Lage versetzen, selbständig und/oder mit zusätzlicher Begleitung die in Ihrem Arbeitsfeld anstehenden Evaluationsfragen konstruktiv anzugehen.

Ob es sich um Unterrichts-, Projekt-, Qualifikations- oder Schulevaluation handelt, immer ist der gesamte Prozess von der Ausgangssituation, der für die Zielerreichung relevanten Handlungstheorien bis hin zu den Qualifikationskriterien zu reflektieren und zu operationalisieren.

Schließlich ist die Evaluation selbst zu evaluieren. Bei alledem geht es nicht um mehr Kontrolle, sondern um eine Erleichterung für Sie bei gleichzeitiger Verbesserung des Lehrens und Lernens, es geht darum, Evaluation als Instrument der Unterrichts- und Schulentwicklung zu sehen und einzusetzen.

Schulprofile und Schulleitbilder

entwickeln – überprüfen - aktualisieren

Dieses Angebot bietet Unterstützung für verschiedene Phasen eines Schulentwicklungsprozesses an.

Es wendet sich an Schulen, die

  • zu Beginn ihres Schulentwicklungsprozesses ein für sie passendes Schulprofil entwickeln wollen.
  • im Rahmen einer Zwischenbilanz ihr Schulleitbild überprüfen aktualisieren möchten.
  • einen Entwicklungsplan für die weitere Realisierung ihrer Ziele erstellen möchten.

In dieser schulinternen Fortbildung wird besonderer Wert darauf gelegt, ein realistisches und der einzelnen Schule angemessenes Leitbild zu formulieren. Im Rahmen einer Zwischenbilanz kann ein Kollegium überprüfen, ob das entwickelte Leitbild immer noch für die Schule gültig und stimmig ist. Eine im Kollegium durchgeführte Überprüfung der Leitbilder kann dazu verhelfen, Ziele neu zu formulieren und die Schulentwicklung sehr konkret planen.

Rechtsradikalität unter Jugendliche

Verhaltenssicherheit und Gesprächsführung bei rechtslastigen Äußerungen und Provokationen von Jugendlichen

Es werden Methoden und Argumentationen der Gesprächsführung vorgestellt, erprobt und diskutiert. Dazu sollen auf rechte Inhalte zielende Argumente mit Techniken der Gesprächsführung verbunden werden. Überlegungen und Rollenspiele zum eigenen Verhalten in entsprechenden Situationen sollen dabei helfen, mit den eigenen Ängsten umzugehen, das Repertoire an möglichen Reaktionen zu erweitern und so die Verhaltenssicherheit zu erhöhen.

Da es keine Patentrezepte im Umgang mit rechts orientierten Jugendlichen gibt, sollen die Teilnehmer/innen in den Arbeitsgruppen Gelegenheit erhalten, spezielle Problemkonstellationen zu schildern und diese gemeinsam durchzuspielen.

In den themenbezogenen Blöcken sollen Argumente und rhetorische Vorgehensweisen im Umgang mit rechten Vorurteilen und Denkweisen vorgestellt und trainiert werden.

Wertschätzungskultur

Von der Scham und Beschämung zu einer Kultur der
Anerkennung - Wege zu einer Pädagogik der Anerkennung und Wertschätzung

Anerkennung wird häufig durch seinen ‚Gegenpol’ verstellt: Erniedrigung, Demütigung, Scham und Beschämung.

Damit sind Lehrende in mehrfacher Hinsicht konfrontiert; hier nur drei Beispiele:

  • Lehrer sind heute – wie kaum eine andere Berufsgruppe – öffentlicher Beschämung ausgesetzt („faule Säcke“)
  • In der Interaktion mit Schülern kommt es wesentlich darauf an, dass Lehrende in einer Weise auf Fehler reagieren, die nicht beschämt („das lernst du nie!“), sondern ein Lernen aus Fehlern möglich macht.
  • Hinter körperlicher Gewalt und Mobbing steht häufig Schamabwehr, d.h. Andere werden beschämt, um eigene unerträgliche Schamgefühle nicht erleben zu müssen.

Das Seminar möchte auf den – entwicklungsgeschichtlich frühe nund sehr schmerzhaften, oft  „überschatteten“ – Affekt der Scham aufmerksam machen und informieren.

Seine Relevanz für die pädagogische Arbeit wird aufgezeigt und Möglichkeiten untersucht, wie Lehrende konstruktiv mit Scham umgehen können.

Es wird gezeigt, wie eine Kultur der gegenseitigen wertschätzung etabliert werden kann.

Selbstverantwortliches Lernen

Planung, Erprobung und Reflexion von Methoden zur Stärkung von Teamfähigkeit und Selbstkontrolle

Selbstverantwortliches Lernen muss in der Schule einen größeren Stellenwert einnehmen.
Die Berufswelt erwartet Kompetenzen in selbstverantwortlichem Arbeiten der Einzelnen und Teamfähigkeit von den Schulabgänger/innen

Gleichzeitig ist die Klasse selbst ein Team und jeder einzelne muss lernen, eigen verantwortet zusammenzuarbeiten. Aus diesem Grunde ist in den diskutierten Projektprüfungen Teamarbeit unabdingbarer Teil. Nicht zuletzt wirkt sich Teamarbeit positiv auf das Schulleben aus.

Selbstverantwortliches Lernen und Teamfähigkeit bedingen einander. Teamfähigkeit setzt die Fähigkeit voraus, die eigenen Stärken einschätzen und einsetzen zu können und die eigenen Schwächen zu kennen. Es bedeutet auch die anderen in einem Team wahrnehmen zu können.

Wie lässt sich Teamarbeit als Teil des Schulalltags etablieren? Wie können wir mit Schüler/innen Teamarbeit trainieren und sie zu Eigenverantwortlichkeit motivieren? Und wie gewinnen sie das nötige Selbstvertrauen, um die damit verbundenen Hürden zu meistern?

Aus diesen Fragen ergeben sich folgende Schwerpunkte für das Seminar:

  • Die Teilnehmer/innen erleben sich selbst in Teamsituationen.
  • Die theoretischen Hintergründe werden erarbeitet. (selbstverständlich im Team)
  • Methoden und Materialen zu den Themenbereichen ‚Selbstverantwortliches Arbeiten’ und ‚Selbstkontrolle’ werden vorgestellt und bewertet.
  • Die Voraussetzungen für selbstverantwortliches Lernen werden im Seminar erarbeit – unter dem Stichwort „Lernen lernen“ wird ein erprobtes Konzept zur Diskussion gestellt.
  • Unterrichtsmaterial zur Förderung von Teamarbeit werden hergestellt.

Medienpädagogik

In der Weiterbildung mit dem Titel "Medienpädagogik" soll Lehrkräfte die Möglichkeit geboten werden, einerseits über den Medienalltag ihrer Schüler/innen zu reflektieren und andererseits praktisches Handlungswissen für eine schülerorientierte Mediendidaktik zu erwerben. Das gemeinsame Vorgehen orientiert sich in hohem Maße am Schulalltag.

Ziele und Dauer

  • Die Weiterbildung Medienpädagogik soll vor allem dazu befähigen: einen Überblick über die Medienentwicklung und den damit verbundenen technologischen, sozialen, ethischen, politischen, rechtlichen und ökonomischen Grundlagen zu erhalten;
  • wissenschaftlich fundiertes Basiswissen aus der Kinder- und Jugendmedienforschung kennen zu lernen und die Konsequenzen für Lern- und Bildungsprozesse zu reflektieren;
  • medienpädagogische Konzepte für einen handlungsorientierten Umgang mit Medien  kennen zu lernen und Grundzüge einer Multimedia-Didaktik in praktisches Handeln umzusetzen;
  • medientheoretische Grundlagen, medientechnische Fertigkeiten und Handlungsorientierung in einer interdisziplinären Perspektive zu verbinden. Die gemeinsame Seminarzeit beträgt 250 Stunden. Zu Beginn sollten bereits Grundkenntnisse und Grundfertigkeiten im Umgang mit dem Computer vorhanden sein.

Lehren, Lernen, Leiten

1. Situative Kompetenz
lernfähig aber unbelehrbar

2. Informative Methodik I
Information ist noch nicht Wissen

3. Informative Methodik II
Ich weiss nur, was ich wissen will

4. Narrative Methodik
Von und miteinander lernen

5. Narrative Methodik II
Erzählte Weisheit

6. Operative Methodik
Ohne Angst verschieden sein

7. Operative Methodik II
Spielend lernen – lernend spielen

8. Intuitive Methodik I
Visualisieren und Bildkarten

9. Intuitive Methodik II
Die Welt ist Klang

10. Integrative Methodik I
Sinn aus dem Ganzen

11.Integrative Methodik II
Makro Methoden + Lernen

12. Evaluative Methodik
Mut den Baum zu schütteln

Insgesamt 200 Stunden

Ausbildung in Konfliktmanagement und Mediation

Mediation ist eine professionelle Technik konstruktiver Konfliktbearbeitung, die international zunehmend Beachtung und praktische Anwendung findet. MediatorenInnen sind überparteilich und neutral.

Sie ermöglichen den Konfliktparteien, im geschützten Raum miteinander ins Gespräch zu kommen, sich gegenseitig zu respektieren und zuzuhören und hinter den verfochtenen Positionen ihre Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche zu erkennen. Die Regelung des Konfliktes wird mit Unterstützung des überparteilichen Vermittlers von allen am Konflikt beteiligten gemeinsam und selbstverantwortlich erarbeitet und im wechselseitigen Einverständnis angenommen. Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten von Mediation gehören die Bereiche Schule, soziale Institutionen, Familienrecht, Arbeitswelt und Wirtschaft.

Zielgruppen

Die Lehrgangsausbildung ist offen für alle Berufsgruppen. Insbesondere ist sie für Menschen geeignet, die nach neuen Wegen suchen, in ihren Berufsfeldern mit Konflikten konstruktiv umzugehen. Mehrjährige Berufspraxis erwünscht.

Ausbildungsstruktur

Die Ausbildung gliedert sich 120 Stunden Grundausbildung und 80 Stunden Aufbaukurs einschließlich Supervision. Es ist beabsichtigt, den Aufbaukurs gleich im Anschluss an die Grundausbildung durchzuführen.

Die Grundausbildung wird an 4 bis 5 Wochenendblöcken von Freitag bis Sonntag durchgeführt und wird im Herbst 2006 beginnen. Die Grundausbildung schließt mit einem Zertifikat ab, das zur Teilnahme am Aufbaukurs berechtigt.

Ziele der Ausbildung

Ausbildung der Teilnehmer zu qualifizierten Mediatoren und Mediatorinnen; Entwicklung und Festigung von Haltungen und Einstellungen, sowie Techniken
und Methoden, die die Teilnehmer und Teilnehmerinnen befähigen, mediative Elemente in ihren Berufsalltag zu integrieren.

Inhaltliche Elemente der Ausbildung

Definition von Mediation; Arbeitsfelder; Abgrenzung zu anderen Verfahren; Konflikttheorie, Prinzipien der Mediation; Selbsterfahrung und Selbstreflexion und Gesprächs- und Interventionstechniken; Grundkenntnisse aus Psychologie, Sozial- und Kommunikationswissenschaften; Mediation und Recht.

Methodenkompetenz erweitern - Persönlichkeit stärken

Wir werden Ihnen Grundkonzepte der Humanistischen Psychologie und Pädagogik zur Stärkung von Lehrer- und Schülerpersönlichkeit vorstellen und gemeinsam Lehr- und Lernformen erproben, die Ihre Methodenkompetenz erweitern und zur Veränderung von Unterricht und Schulklima beitragen.

Inhalte der einzelnen Bausteine und Arbeitsweise

Baustein I: Grundlagen der von Ruth Cohn entwickelten themenzentrierten Interaktion (TZI)

Baustein 2: Einführung in das Pädagogische Psychodrama nach Moreno.

Baustein 3: Kooperative und performative  Lernformen im Unterricht.

Baustein 4: Kommunikationstraining zur Stärkung der Lehrerpersönlichkeit, nicht nur für Konfliktsituationen.

Jeder Baustein besteht aus kurzen Theorie- und ausführlichen Übungsphasen.

Insgesamt 200 Stunden.