Spirituelle Aufstellungsarbeit

Mit Aufstellungsarbeit Einsichten in (innere & äußere) Zusammenhänge gewinnen

Fast jede/r hat schon einmal etwas über Aufstellungsarbeit gehört oder gelesen.
Die Aufstellungsarbeit basiert auf der Annahme, dass persönliche Probleme, Konflikte oder auch z.B. perspektivische Fragestellungen sich oft aus den Zusammenhängen eines größeren, systemischen Kontextes heraus und/oder durch unbewusste (Psycho-) Dynamiken der modellierten Wirklichkeitssysteme ergeben. Bei einer Aufstellung werden ins Räumliche hinein verschiedene Facetten und Qualitäten bzw. Personen oder auch „Introjekte“, die mit dem Thema zusammenhängen, aufgestellt.Typischerweise werden dafür Stellvertreter/innen ausgewählt, die bestimmte Aspekte des aufgestellten Zusammenhangs repräsentieren, wie bestimmte Personen oder personifizierte Anteile eigener, etablierter, innerer Strukturmuster. Der Klient platziert diese Stellvertreter intuitiv im Raum in einem bestimmten Verhältnis. Dann wird diesen Zeit gegeben, ihre intuitiven Impulse, sowie ihr Spürbewusstsein wach werden zu lassen, um feinfühlig wahrzunehmen, was sich aus ihnen heraus an diesem Platz und in dieser Rolle für Gefühle, Befindlichkeiten oder auch was für Veränderungsbewegungen zeigen. Durch die Rückmeldungen der Stellvertreter, sowie durch die dialogischen, feinstofflichen Prozesse und die damit verbundenen Bewegungen und Veränderungen zwischen ihnen, entsteht eine Vorahnung dessen, welche Inhalte in den Blockaden oder Verklumpungen liegen und was ins Fließen kommen möchte, mit welchen Inhalten diese Fließprozesse besetzt sind und worin eine mögliche vorahnungsvolle Zukunftsgestalt, eine gestaltete „Lösung“ bestehen könnte. Ziel dieses Prozesses ist auch, sich fühlend zu erschließen, welche Dynamiken und Verbindungen im System wirken.
Oft werden dabei unausgesprochene Spannungen, Loyalitätskonflikte, unbewusste Tabusetzungen, Ängste oder andere systemische Einflüsse spürbar, die den Klienten mit seinen Bewegungen bisher erstarren oder blockieren ließen. Durch gezielte Interventionen des prozessverantwortlichen Aufstellungsbegleiters und mögliche Umstellungen der StellvertreterInnen können alternative Lösungswege und neue Perspektiven aufgezeigt werden. Die Aufstellung kann dazu beitragen, dass der Klient ein tieferes Verständnis für sein System und die zugrunde liegenden Muster entwickelt. Dieses Verständnis kann zu emotionaler Heilung, zum Erwerb einer größeren Strategievielfalt, zu Veränderung und zu einem besseren Umgang mit den eigenen Herausforderungen führen.

Ja, die Aufstellungsarbeit kann auch eingesetzt werden, um neue Zukunftsperspektiven zu erkunden, berufliche Konstellationen zu analysieren und Lösungswege anzubahnen. In Bezug auf berufliche Konstellationen können Aufstellungen beispielsweise dazu dienen, Dynamiken in Teams oder Organisationen sichtbar zu machen. Durch das Aufstellen von StellvertreterInnen für Teammitglieder, Vorgesetzte oder andere relevante Personen können verborgene Muster von Zusammenarbeit, Konflikten oder Blockaden erkannt werden. Dies ermöglicht es den Beteiligten, ein tieferes Verständnis für die vorhandenen Herausforderungen zu entwickeln und mögliche Haltungen oder Umgangsformen zu finden.
Aufstellungsarbeit kann ebenso dazu verwendet werden, verschiedene Möglichkeitsräume zu erforschen und alternative Szenarien zu untersuchen. Indem man zum Beispiel verschiedene Optionen oder Entscheidungen aufstellt und ihre Auswirkungen betrachtet, kann man potenzielle Vor- und Nachteile erkennen und eine herzenskluge Wahl treffen.

Den einen gilt die Aufstellungsarbeit als unverantwortlicher Hokuspokus, den anderen ganz praktisch als Handlungswegweiser und Ratgeber. Beides ist falsch. In der Aufstellungsarbeit wird ein schöpferischer Raum eröffnet, der es den seelischen Kräften erlaubt, sich auszuweiten und sichtbar zu machen, aus unserem Bewusstsein hervor zu treten. Intuitiv, helfen sie uns, aus der Gegenwärtigkeit heraus, die nächste verändernde Einsicht vorzubereiten. Sie dient dazu, verborgene Dynamiken, Blockaden oder Ressourcen aufzudecken und alternative Perspektiven zu eröffnen, um so die potentiellen Entscheidungsfindungen oder eventuelle Problemlösungswege zu eröffnen.
Aufstellungen sind bei der Suche nach erfüllten und tragfähigen Zukunftsbewe

gungen schon allein deshalb hilfreich, weil in dem vorurteilsfreien Vergegenwärtigen und Abspüren verschiedener Rollen und variierender Verortungen, sowie der fließend sich verändernden Beziehungsverhältnisse zueinander, das Feld sich ausdifferenziert, Gestalt gewinnt, erfahrbar und bewusst wird. Darin liegt eine große Bereicherung neben der unmittelbaren gefühlten und empfundenen Erfahrung, die sich aus dem Aufstellungsprozess ergibt.
Es geht bei der Aufstellungsarbeit um die Dimension der durchlebten Erfahrung und die bleibt beim „Darüber Reden“ außen vor. Wenn ich in einer Aufstellung stehe und bemerke, wie ich mit dem Einnehmen einer zugewiesenen Position/Rolle auf einmal sehr deutliche Körperempfindungen wahrnehmen kann und diese sich im Laufe des Prozesses verändern, indem sich Positionen verändern oder neue Elemente hinzu-kommen, dann ist das wunderbar erhellend und außerdem bewusstseinserweiternd. Wenn ich neue Erfahrungen machen kann in Zusammenhängen, von denen ich immer etwas anderes dachte, dann habe ich neue Handlungs- und Strategiemöglichkeiten und darüber hinaus eröffnen und erschließen sich ganz neue Interaktionen, Begegnungen, innere Haltungen und Konstellationen. Außerdem verschiebt und verändert sich im Nachklang die bisherige Art, der Situation Bedeutung zu geben. Es entsteht ein neues Bewusstsein für die aufgestellte Situation.
Eine wichtige Grunderfahrung bei Aufstellungen: Wenn jemand sich bewegt, der zu einem System, zu einer Gruppe dazu gehört, müssen sich alle bewegen, dann kann niemand mehr einfach das weitermachen, was er bisher gemacht hat, weil die Erfahrung zeigt, dass ein System sozusagen wie etwas Eingespieltes ist. Das ist wie bei einem Mobile. Wenn wir einen Teil verschieben oder ein Neues dazu kommt, dann muss sich das gesamte System neu ordnen, um wieder in ein Gleichgewicht zu finden.
Aufstellungen ereignen sich also in einem gegenwärtigen Tätigsein. Sie entwickeln sich aus dem Moment heraus. Sie ergreifen einen Ausgangspunkt, gestalten ihn und lassen ihn dann über die StellvertreterInnen, über das, was sie fühlen, was sie empfinden, über die Intentionen, die sich in ihnen bilden, in Bewegung kommen. Es entwickeln sich neue Blickwinkel und Perspektiven und dadurch räumen sich manchmal auch blockierte Emotionen, gefühlter Stillstand auf und nehmen Fahrt auf in eine neue, befreite, hinreichend gute Zukunft.
Wir alle sind eingebunden in Gruppen (“Systeme”). Zuerst einmal in unsere Familie – in unsere Familie, in die wir hinein geboren werden und die Familie, die wir selbst gründen oder in „Wahlfamilien“, mit denen wir uns entschieden haben, eine tragende und unterstützende Gruppe zu bilden. Daneben gibt es viele weitere Systeme, wie z.B. das Unternehmen, für das wir arbeiten, die Schule, in die unsere Kinder gehen, unsere Gesellschaft, unsere Kultur oder auch unser Universum. Aber auch unser Körper ist ein System, ein Zusammenspiel von verschiedenen Organen. Wir fühlen uns “wohl”, wenn wir in unserer Gruppe, unsere Zugehörigkeit als angenehm und erfüllt erleben und wenn die Regeln, die dort gelten, für uns als stimmig empfinden oder sie uns sinnvoll und erfüllbar erscheinen. Wir fühlen uns “unwohl”, wenn das nicht der Fall ist. Der weitaus größere Anteil der sich daraus bildenden Gruppen-dynamiken, Zugehörigkeiten und Werte-Haltungen, wie auch unsere daraus entstehenden Handlungen sind uns unbewusst und folgen den verborgenen Bewegungen der Seele. Wir selbst erleben häufig nur die Auswirkungen, in Form von Unwohlsein, Krankheit, Missstimmung, Ratlosigkeit, Gefühl des Gefangenseins, der Einsamkeit oder auf der anderen Seite aber auch Freude, tiefe Verbundenheit und Liebe, Gefühl der Befriedigung und Bestimmtheit.

Was wir nicht wissen können, ist, dass diese Gefühle und Erlebnisse uns zum einen Teil schicksalshaft aus der Gruppe “anwehen” oder zum anderen Teil aus Loyalitätsbindungen an diese Gruppe entstehen. Und natürlich wirken dabei auch die gelernten und genetisch vererbten, familiären Haltungen, Umgangsformen, Handlungsmuster, Verletzungen, Kränkungen, Programmierungen eine große Rolle, wie wir dann in der Gruppe handelnd sichtbar werden.
Diese Seelenbewegungen und verborgenen Dynamiken unseres Lebens können Aufstellungen im besten Falle sichtbar machen. Sie geben uns aus einem tieferen Wissen, das Herz und Körper mit einschließt, neue Handlungs- und Lebensspiel-räume und tiefe Einsichten in unsere Lebensumstände und durch sie entsteht Selbstliebe und Mitgefühl.
Aufstellungen werden Großteils durch die sogenannten “StellvertreterInnen” sichtbar gemacht. Die Teilnehmer der Gruppe begeben sich in das Feld der Aufstellung, in dem sie körperlich am Aufstellungsort stehen und dort wortwörtlich in das System eines Einzelnen eintreten. Sie kommen in Resonanz zu den Lebens- und Beziehungs-Erfahrungen dieses Einzelnen – körperlich, emotional, seelisch. Es entsteht ein Prozess, der die verborgenen Dynamiken und Zusammenhänge offenlegt und der bisher Verborgenes und Ausgeschlossenes in den Blick bringt. So wird das, was uns nur bruchstückhaft bewusst war, in einem größeren Zusammenhang vereint und präsent. Dadurch zeigen sich Einsichten und Lösungen für den Einzelnen. Die verantwortlichen Aufstellungsbegleiter/innen geleiten dabei durch den Prozess und begleiten achtsam die einzelnen Schritte.
Es ist tatsächlich im Feld spürbar, wo die Blockaden im Thema liegen, was in Bewegung kommen möchte und oft findet die Annährung über verschieden Wege und in verschiedenen „Stufen“ statt, bis wir in dem Prozess zum Wesentlichen finden.
Alle möglichen Themen, können im Feld auf Zeugenschaft warten: Trauma-Erfahrungen, Verstrickungen in früheren Zeiten; geheime Beziehungen, verlorene Kinder, Selbstmorde, psychische Erkrankungen, Suchtdispositionen usw.
Es gibt keine perfekten Familien, wir sind hineingeboren in eine Geschichte und die Frage dabei ist, was ist meine Aufgabe in diesem Feld, mit meinem Wesen, mit meinen Schätzen, die ich mitbringe. Was ist in meinem Leben wichtig, was will mit mir in Resonanz kommen als Intention für den nächsten Entwicklungsschritt.
Im Grunde handelt es sich bei der Aufstellungsarbeit um Forschungsarbeit. Der Raum und die Menschen, die sich darin bewegen und darin sind, bilden ein Forschungslabor, Experimentierfeld, der Selbst- und Gemeinschaftserforschung.
Gelingt es, in der gegenwärtigen Aufmerksamkeit, das aus dem Feld zu schöpfen, was dran ist, entstehen durch die Öffnung Bewegungen, die uns unvorbereitet und „unvorausgedacht“, etwas eröffnen, was vollkommen überraschend und neu ist….
Aus dem eigenen Raum herausgestellte Gefühle, Beziehungen, Situationen wollen wieder „hinein“, wieder zum System gehören, ein angenommener und geliebter Teil sein vom Ganzen.Und nur in diesem hereinnehmen und heimkommen ausgegrenzter Anteile, können wir die „Gefühlsverklumpungen“ wieder kultivieren, das heißt mit ihnen annehmend umgehen und sie verstehen, sie ausdifferenzieren und integrieren lernen. Sind die Anteile herausgestellt, bleiben sie dort wie sie sind im unveränderbaren Zustand und darben ungesehen, nicht entwickelungsfähig, dahin. Mit den ausgeschlossenen Qualitäten fällt es dann schwer seinen ureigenen Platz im Leben zu finden.
Das Leben lässt sich symbolisch mit einem Fluss vergleichen. Wie der Fluss aus der Quelle entspringt und im Meer mündet, ist ein Menschenleben eingespannt zwischen Geburt und Tod. Solange wir uns im Fluss des Lebens bewegen, fühlen wir uns lebendig. Wenn dieser Lebensfluss in uns sich aufstaut und ins Stocken gerät oder sogar in seinem Fluss unterbrochen wird, aus welchen Gründen auch immer, z.B. traumatische Erfahrungen, Vorausbefürchtungen in die Zukunft, innere Konflikte, die sich nicht verflüssigen lassen und deshalb unser System blockieren, oder weil wir keine Wir-Bewegung mit den widerstreitenden Kräfte anstoßen können, fallen wir aus dem kraftvollen Energielevel der Gegenwärtigkeit und der wachen bejahenden Aufmerksamkeit, aus der Bejahung des nächsten Augenblicks, was auch immer dort geschehen soll.

In solchen Situationen der Selbstblockade, möglicherweise mit chronischer Unbeweglichkeit, die Druck und Leid erzeugt und keinen Ausweg findet, entstehen Krankheiten aller Art. Es kommt zu einer Art Stillstand des Lebens, der wiederum Panik und neurotische Ängste auslösen kann, um unser System aus der Bewegungslosigkeit aufzuschrecken, aber eben leider in einer kopflosen Qualität, um des „Überlebens willen“. Die Stauungen der Lebensenergie können sowohl psychischer als auch physischer Natur sein. Insofern kann es zu psycho-somatischen Reaktionen kommen, die sich körperlich auswirken, aber psychisch bedingt sind. Mit Hilfe der Aufstellungsarbeit kann die Stauung der Lebensenergie, die als energetische Blockade wahrnehmbar ist und Inhalte transportiert, aufgesucht, ans Licht geholt und im Zuge der entstehenden Prozessereignisse möglicherweise auch in ihrer Bedeutung verstanden werden.

Ziel der Aufstellungsprozesse ist es, die Lebensenergie wieder ins fließen zu bringen, das Leben wieder lebenswert zu erfahren oder mindestens die Stelle an der es nicht weitergeht, bewusst zu fühlen und sie in unserem Bewusstsein als momentanen Zwischenstand anzunehmen und anzuerkennen. So leidvoll Krisen auch sind, bleibt es wichtig, deren tiefgründigen Sinn zu erschließen. Sie sind keine Schikanen des Schicksals, sondern aus dem Unbewussten kommende Blockaden, um uns inne halten zu lassen und dem Sinn der Krise auf die Spur zu kommen und zu verstehen, welche Inhalte sich hier austragen wollen. Trotz alledem stellen Lebenskrisen subjektiv eine enorme Belastung in der Lebensbewältigung dar. Die Begegnungen der verschiedenen StellvertreterInnen und die durch sie verkörperten Anteile öffnen Raum und Zeit und schaffen eine Qualität von Zeitlosigkeit, in der wir eher schöpferisch-intuitiv geführt werden, als dass wir selbst führen.

Die mit dem feststeckenden Konfliktthema verbundenen Inhalte gewinnen nach und nach Form/Gestalt und werden mehr und mehr in Ihrem Thema zur Gewissheit. Lassen wir den Prozess geschehen, ereignen sich oft vorab undenkbare Zusammenhänge und Lösungswege hinein in eine Wir-Bewegung, die wir uns hätten nicht ausdenken können.
Zusammenfassend: Es gibt verschiedene Methoden, den Prozess spürbarer und anschaulicher zu machen: In der Aufstellung bildet der Klient in der aufgestellten Szenerie die eigene Befindlichkeit mit Hilfe von zur Verfügung stehenden Stellvertretern (Menschen, Symbolen oder Figuren) ab. So kann anschaulich werden, welche inneren Bilder die Seele oder welche unglücklichen oder leidvollen Verknüpfungen den Klienten belastet, die vorher nicht nachvollziehbar und verständlich sich hätten in Worten ausdrücken lassen. Konflikte haben meist auch einen oder mehrere Beziehungsanteile, diese können sich in der szenischen Darstellung anschaulich in den Raum hinein zeigen und sich in Bewegung setzen.
Diese szenische Darstellung ermöglicht es auch, sich in die andere Seite hinein zu versetzen und zu erkennen, ob wir möglicherweise eigene Anteile auf andere übertragen und im anderen etwas kritisieren, was wir in uns als eigenen Anteil bearbeiten sollten. Körper und Seele verstehen wir als kommunikative Einheit. Seelische Befindlichkeiten bedürfen des Körpers, um ausgedrückt und verstanden zu werden. Umgekehrt können körperliche Haltungen den Zugang zu seelischen Befindlichkeiten vorbahnen. Deswegen kann es in der Aufstellungsarbeit auch hilfreich sein, die Sprache des Körpers aufzugreifen, um die vermeintlich sprachlose Seele, die möglicherweise stumm schreiende oder weinende, wütende oder hoffnungslose Seele zu verstehen. Die Dynamik des Lebens vollzieht sich im beständigen Wandlungsprozess von Vergehen (Loslassen) und Werden (Gestalten). Um in der eigenen Entwicklung weiter zu kommen, benötigen wir oftmals eine nahezu unaushaltbare Krise um uns den empordrängenden Themen tatsächlich auch zu stellen. Wenn der Mensch zur Aufstellungsarbeit kommt und sein Thema aufgestellt haben möchte, hat er bezüglich des Druckaufbaus schon viel Vorarbeit geleistet. Ähnlich einem Schauspieler, der bevor er auf die Bühne geht, Lampenfieber hat. Er hat den Kraftaufbau schon bewerkstelligt, der benötigt wird, um auf der Bühne glaubhaft und präsent seine Rolle zu sein.
Um die Herausforderung zu bestehen und um die gewünschte Veränderung sich selbst initiieren zu lassen, um damit die Krise dann auch vorübergehend zu bewältigen, geht es immer auch darum, welche Einstellungen, welche Glaubenssätze, welche Verknüpfungen sollen in ihrer unreflektierten Selbstverständlichkeit herausgefordert und in Bewegung gebracht werden, damit sie aus freien Stücken, den bisherigen inneren und äußeren Standort verlassen, um neue Sichtweisen und neue Gefühlsqualitäten zu erfahren.

Nur wenn die Seele uns und dem gestalteten Prozessraum vertraut, wird sie dazu beitragen bisherige eingebrannte Wahrheiten aufzugeben, neue Blickwinkel und Perspektiven einzulassen und unser System zu „ver-rücken“ . Gelingt dies durch vertrauensvolle Kooperation aller anwesenden Kräfte, dann können sich bislang ungenutzte Potentiale aufschließen, ein Energiestrom zufließen, der zur zukünftigen Lebensgestaltung hinzugezogen und eingebunden werden kann.
Alles Leben ist Wandlung. Und über diesen von der Gruppe gemeinschaftlich getragenen Wandlungsprozess, entsteht tiefe Verbundenheit, gemeinsames Wissen um die prozessualen Gesetze des Lebens und ein tiefes, intuitives Wissen, um das kollektive Unbewusste, das dem Urgrund unseres Handelns Heimat gibt und uns alle trägt.

Copyright: Joachim Armbrust & Sandra Rose